EIGNUNG ALS FREIZEITPFERD

Auf den ersten Blick ist man vielleicht geneigt im Lipizzaner "nur" ein etwas altmodisches Pferd von runden Formen zu sehen, das bestenfalls dazu taugt, im herrlichen Barockreitsaal der Spanischen Reitschule zu Wien nach strengem Zeremoniell Lektionen der Hohen Schule zu absolvieren.

Wer sich allerdings unter dem überwältigenden Eindruck einer solchen Vorführung dazu entschließt einen Lipizzaner anzuschaffen, verfalle nicht dem Trugschluss, er besitze nun ein Pferd, das er nur besteigen brauche, um Hohe Schule reiten zu können. Auch der Lipizzaner, mag er auf Grund seiner hohen Gänge und seiner Gelehrigkeit noch so begabt sein für die Schulreiterei, so braucht es doch viele Jahre der Ausbildung und Schulung Unter den besten Reitern ehe er zu solchen Leistungen, wie sie in Wien gezeigt werden, fähig ist. Für den Freizeitreiter aber, der Adel, Feinfühligkeit und einen liebenswerten Charakter sucht, ist der Lipizzaner ideal. Außerdem ist er kompakt und massig genug und besitzt kräftige Beine, um auch einen großen, nicht ganz leichten Reiter ohne Schaden tragen zu können. Die runden Bewegungen lassen selbst Bandscheibengeschädigte das Reiten weich und angenehm erscheinen. Auf einem guten Lipizzaner sitzt man wie auf einem Sofa, genauso bequem und sicher. Nicht vergessen sollte man natürlich auch ihre hervorragenden Qualitäten als Fahrpferd.

Zugunsten der Wahl eines Lipizzaners ist auch das äußerst fromme Temperament ein stark ins Gewicht fallender Faktor, denn schwierige Pferde trifft man bei dieser Rasse sehr selten. Häufig sind selbst meist majestätische Hengste so friedfertig, dass sie von Damen oder Jugendlichen auf gemeinsamen Ausritten mit Stuten zusammen geritten werden können.

Pas de deux- Stute und Hengst